Detail 2 aus NACHTIGALLENBLUT

Collage auf bedrucktem besticktem Papier in Cellophan.

Günther E. aus einer dysfunktionalen Familie stammend, wurde seiner Pflegefamilie entrissen, musste 5 Verlegungen in verschiedene Anstalten über sich ergehen lassen und wurde mit 10 Jahren ausgeschult. Das ehemals lebhafte und neugierige Kind wurde störrisch und verweigerte sich im sozialen Gefüge. Er wurde in den Pflegeanstalten für Hilfsarbeiten wie Kartoffelschälen eingesetzt. Diese Arbeiten standen ab 1940 auf der Liste der unbrauchbaren Arbeitsverrichtungen. Es wird angenommen, dass Günter im Kontext von Forschungsinteressen in die 'Aktion T 4' einbezogen wurde. Er stirbt 1940 in der Gaskammer des Brandenburger Zuchthauses.

Quelle: "Das Vergessen der Vernichtung ist Teil der Vernichtung selbst", Wallstein Verlag

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